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Mehr Forschung für leukämiekranke Kinder

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Mehr Forschung für leukämiekranke Kinder

5.000 Euro als Forschungsunterstützung für leukämiekranke Kinder: Mit Prof. Dr. Markus Metzler, Leiter der Kinderonkologie des Uniklinikums Erlangen (2. v. l.), freuen sich die 15-jährige Lea und ihr Vater Darko Jankovic (r.) über den hohen Scheck, den Thorsten Bauer für Piepenbrock persönlich übergab. (Foto: Kerstin Bönisch/Uniklinikum Erlangen)

Chronisch myeloische Leukämie (CML) ist eine seltene Form von Blutkrebs, die sich heute mit Medikamenten in Tablettenform relativ gut behandeln lässt. Obwohl die Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen häufig aggressiver verläuft als bei Erwachsenen, wurden die Auswirkungen der Medikamente auf junge Menschen bisher wenig untersucht. Durch die CML-Erkrankung in der Familie seines Mitarbeiters Darko Jankovic wurde Piepenbrock auf die lebensgefährliche Blutkrebserkrankung aufmerksam. Thorsten Bauer, Leiter der Niederlassung in Nürnberg, übergab daher jetzt eine Spende in Höhe von 5.000 Euro für die CML-Forschung an Prof. Dr. Markus Metzler, Leiter der Kinderonkologie in der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen.

„Die Spendensumme ist eine wichtige Anschubfinanzierung für neue Forschungsprojekte“, bedankte sich der Kinderonkologe, der seit 2018 auch die deutschlandweite Studiengruppe für Kinder und Jugendliche mit CML leitet. Mehr als 100 junge CML-Patientinnen und -Patienten werden so von Erlangen aus standortübergreifend betreut und beraten.
„Leas Leukozytenwert lag bei 560.000 pro Mikroliter Blut“, erinnert sich ihr Vater Darko an einen der schlimmsten Tage seines Lebens im September

2016, als Prof. Metzler ihm die CML-Diagnose für seine neunjährige Tochter mitteilte. „Ein Wert von maximal 10.000 Leukozyten wäre normal gewesen“, bestätigt der Erlanger Kinderonkologe, der die junge Patientin trotz des extremen Ausgangsbefunds umgehend mit sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) medikamentös therapierte, statt eine riskante Knochenmarktransplantation vorzunehmen.

Lebensrettende Therapie mit Nebenwirkungen

„TKIs sind heute für erwachsene CML-Patientinnen und -Patienten die erste Wahl, aber auch bei Kindern und Jugendlichen zeigen diese Medikamente eine gute Wirksamkeit“, weiß Prof. Metzler. Deshalb nimmt die inzwischen 15-jährige Lea bis heute täglich eine kleine weiße Tablette ein, die die Leukämiezellen in ihrem Blut im Schach hält und dem fröhlichen Mädchen einen weitgehend normalen Alltag ermöglicht.

Doch das lebensrettende Medikament hat auch Nebenwirkungen, die bei jungen Menschen beispielsweise deren körperliche Entwicklung beeinflussen können. „Wir möchten Heranwachsenden ersparen, für den Rest ihres Lebens Medikamente nehmen zu müssen“, erklärt Markus Metzler, der sich seit vielen Jahren für die weitere Erforschung der seltenen Erkrankung engagiert.

Spende soll CML-Forschung fördern

Umso mehr freut sich der Kinderonkologe über Spenden zugunsten der CML-Forschung wie die von Piepenbrock. „Wir möchten andere Menschen an unserem Erfolg teilhaben lassen. Deshalb ist das Thema Nachhaltigkeit seit über 30 Jahren Bestandteil unserer Unternehmenskultur, und wir unterstützen fortwährend soziale Projekte“, berichtet Thorsten Bauer.

„Von Leas Erkrankung erfuhren wir erst vor einigen Wochen. Unsere süddeutschen Standorte entschieden sich daraufhin spontan dafür, die CML-Forschung in Erlangen mit einer gemeinschaftlichen Spendenaktion zu unterstützen.“

Hoffnung auf die Forschung

Auch Lea und ihre Familie hoffen weiter auf neue Erkenntnisse, die die CML-Therapie für Kinder und Jugendliche weiter voranbringen. Den ersten Versuch, die TKI-Medikamente abzusetzen, die Lea jetzt seit fast sechs Jahren einnimmt, mussten Prof. Metzler und sein Team in diesem Frühjahr abbrechen, da sich die Zahl der Leukämiezellen in Leas Blut nach einigen Wochen ohne das TKI-Medikament wieder stark erhöhte.

„Genau hier investieren wir das Spendengeld“, erklärt Prof. Metzler. „Bisher gelingt ein solcher Absetzversuch nur in 50 Prozent aller Fälle. Wir erforschen, welche Voraussetzungen es braucht, um die TKIs, die unter anderem auch das Längenwachstum und die Fruchtbarkeit beeinflussen, erfolgreich absetzen zu können und wie wir die Chancen unserer jungen Patientinnen und Patienten auf eine bessere Lebensqualität erhöhen können.“

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