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Umweltschutz ins Kerngeschäft integrieren
Kontakt: Lena Severiens Datum: 9 April 2018 Lesedauer: 3 Minuten Kategorien: Nachhaltigkeit Themen: Interview, Nachhaltigkeit
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Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem CSR-Blog "Nur Baute".
Dass Umwelt- und Klimaschutz heutzutage Top-Priorität für die Sicherstellung einer lebenswerten Zukunft hat, ist wohl kaum mehr als neue Erkenntnis zu beschreiben. Unternehmen sind in dieser Hinsicht gut darin beraten, ihren eigenen Beitrag zum Erreichen dieses Ziels zu leisten, um auch weiterhin die gesellschaftliche Legitimierung für ihre Aktivitäten zu erhalten. Wer es nicht schafft, so zu wirtschaften, dass dabei keine negativen Folgen für Umwelt, Klima und die Gesellschaft entstehen, wird langfristig keine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren. Wie Unternehmen dabei vorgehen, ihr Kerngeschäft um umweltfreundlichere Aspekte zu erweitern, ist jedoch individuell.
Um die Möglichkeiten auszuloten, wie umweltfreundliche Mechanismen ins Kerngeschäft zu integrieren sind, unterhielten wir uns mit Patricia Klibert, Referentin für Nachhaltigkeitsmanagement beim Gebäudedienstleister Piepenbrock, über mögliche Ansätze und Stolpersteine.
In der Gebäudereinigung sehen sich Dienstleister immer wieder mit dem Problem konfrontiert, dass ein Großteil der dort eingesetzten Putz- und Lösungsmittel mit chemischen Inhaltsstoffen versetzt ist. Dies erschwert einerseits den Gebrauch für Putzkräfte, da sie trotz persönlicher Schutzausrüstung Hautkontakt meiden und somit extra vorsichtig in der Handhabung sein müssen. Andererseits kann die Entsorgung negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Um die Umweltbelastung durch die eigene Geschäftstätigkeit zu minimieren, hat Piepenbrock eine Reihe von Alternativen entwickelt und die Angebote im Kerngeschäft entsprechend ausgeweitet.
"Seit 2015 bieten wir unseren Kunden die Ökologische Gebäudereinigung an. Dieses Instrument ermöglicht es, die Umweltfreundlichkeit der Reinigungsleistung aufgrund verschiedener Kriterien zu bewerten und – basierend auf dem Ergebnis – fundierte Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Mithilfe eines Fragebogens analysieren wir die bisherige Reinigung nach ökologischen Gesichtspunkten in Kategorien wie Reinigungsverfahren, Reinigungschemie oder Dosiertechnik. So können zum Beispiel Ressourcen gespart, CO2-Emissionen reduziert und die Gesundheit der Mitarbeiter geschützt werden", erläutert Patricia Klibert.
Ressourcen schonen und umweltfreundlich agieren
Außerdem ist der Einsatz umweltverträglicher und ressourcenschonender Reinigungsmittel, die biologisch abbaubar sind, als Grundsatz konzernübergreifend festgeschrieben. Um den Prozess weiter zu professionalisieren, wurde mit »Ecoplan« eine farb- und geruchsneutrale Produktreihe entwickelt, die mit dem EU
Ecolabel gekennzeichnet ist. Weiterhin sorgt der Einsatz von Mikrofasertüchern und elektronischen Dosiersystemen dafür, dass der Chemieverbrauch minimiert wird und keine Ressourcen verschwendet werden.
Von dieser erweiterten Produkt- und Leistungspalette profitieren unterschiedliche Stakeholder: Haut und Atemwege der Anwender werden geschont, auch die körperliche Belastung ist durch den Einsatz der Mikrofasertücher geringer, da die Bezüge nicht ausgewrungen werden müssen und besser über den Boden gleiten. "Zudem schonen Produkte wie Ecoplan die Umwelt, da sie erneute Anschmutzungen hinauszögern und somit die Häufigkeit von Reinigungen verringern", fügt die Referentin Nachhaltigkeitsmanagement hinzu.
Zeitfaktor erfordert Priorisierung
Aber auch mit umweltschonenden Reinigungsmitteln entstehen an anderer Stelle Zielkonflikte. »So wird beim Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel oft mehr Kraft benötigt, um zu einem ähnlichen Reinigungsergebnis zu kommen. Das kostet unsere Reinigungskräfte viel Zeit«, so Klibert. Der Zeitaufwand ist ein Stolperstein, der es dem Unternehmen und den Kunden abverlangt, Prioritäten zu setzen. Dennoch kann durch die schrittweise Übernahme von umweltfreundlichen Prozessen nach und nach ein Wandel des Kerngeschäfts erfolgen: »Da, wo es möglich ist, engagieren wir uns für den Umweltschutz.
Das empfehle ich auch anderen Unternehmen. Man muss nicht gleich einen Masterplan für den Umweltschutz entwickeln oder den Anspruch haben, die ganze Welt zu retten. Es reicht, wenn man im Kleinen anfängt und sich Schritt für Schritt verbessert. Wichtig ist es, einfach anzufangen«, ergänzt Patricia
Klibert.
Genau diese Herangehensweise wird auch von vielen Unternehmen praktiziert: Nach der Analyse bestehender Aktivitäten werden Schritt für Schritt Verbesserungspotenziale identifiziert, die Grundlage für die Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen sind. Die Bestätigung für die umweltfreundliche Kursrichtung erfährt Piepenbrock sowohl von Kunden, bei denen sich die umweltfreundlichen Maßnahmen großer Beliebtheit erfreuen, als auch von Fachkräften, die als Bewerbungsgrund immer wieder die Nachhaltigkeit im Unternehmen angeben. Auch für Kunden, die Wert auf den Umweltschutz legen, wird das Unternehmen durch seine nachhaltigen Aktivitäten interessanter.
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