Luftsicherheit: Einigung im Tarifstreit

16.04.2024, Osnabrück/Berlin

Arbeitgeber und Gewerkschaften nehmen Schlichtungsvorschlag an

Für die Luft- und Flughafensicherheit sowie die flughafennahen Dienstleistungen wird es bald einen neuen Tarifvertrag geben. Während der Laufzeit können sich die rund 25.000 Beschäftigten auf Erhöhungen zwischen 13,1 und 15,1 Prozent freuen. Nicole Oppermann, Geschäftsführerin des Deutschen Schutz- und Wachdienstes (DSW), hat im Tarifstreit auf Arbeitgeberseite mitverhandelt.

Die Verhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und der Gewerkschaft ver.di sowie dem dbb beamtenbund und der tarifunion sind abgeschlossen. Nach sechs erfolglosen Verhandlungsrunden und mehreren Streiks brachte schließlich ein Schlichtungsverfahren die Einigung. „Auch in dieser Tarifrunde wurden die Verhandlungen sehr intensiv geführt. Dass der Schlichtungsvorschlag auf beiden Seiten direkt Zustimmung gefunden hat, freut mich daher sehr“, sagt Nicole Oppermann. Von aktuell 20,60 Euro pro Stunde auf schließlich 23,30 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2025 – so sieht die Erhöhung am Bespiel einer Luftsicherheitskontrollperson in der Passagier- und Gepäckkontrolle (Entgeltgruppe I) aus. Auch in den weiteren Entgeltgruppen erhöht sich der Stundenlohn in drei Stufen zum 1. April und 1. September 2024 sowie zum 1. Januar 2025. Die operativ tätigen betrieblichen Angestellten erhalten im gleichen Turnus mehr Geld.

Berufsbild muss attraktiver werden

Oppermann ist Geschäftsführerin des DSW und bereits seit 2017 Mitglied der Tarifkommission. Sie weiß um die Schwierigkeiten, aber auch um die Wichtigkeit der Tarifverhandlungen. „Luftsicherheit fängt schon am Boden an. Und dafür sorgen die Beschäftigten. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden sind. Dazu gehört auch eine angemessene Vergütung“, so Oppermann. Diese sei aber nur ein Baustein – wenn auch ein sehr wichtiger. „Wie alle Branchen spüren auch wir den Fachkräftemangel. Wir wollen daher noch mehr die positiven Aspekte der Arbeit in der Luftsicherheit und beim DSW aufzeigen.“ Neben den deutlichen Lohnsteigerungen der letzten Jahre zeichnen individuelle Arbeitszeitmodelle, flache Hierarchien und schnelle Aufstiegschancen das Berufsbild aus. „Wir sehen unsere Mitarbeiter als Individuen mit persönlichen Stärken und Schwächen, die wir fördern und weiterentwickeln möchten“, betont Oppermann. Denn nur so bliebe das Berufsbild auch in Zukunft attraktiv für viele Menschen und damit die Sicherheit an deutschen Flughäfen gewährleistet.

Über den Deutschen Schutz- und Wachdienst

Innerhalb des Piepenbrock Geschäftsbereichs Sicherheit ist der Deutsche Schutz- und Wachdienst GmbH + Co. KG (DSW) auf die Anforderungen der Luftsicherheit spezialisiert. Das Unternehmen war 1974 der erste private Dienstleister, dem hoheitliche Gepäck- und Passagierkontrollen übertragen wurden.