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Helima verleiht Verglasung Profil

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Instandhaltung der Produktions- und Gebäudetechnick bei Helima

Abstandhalterprofile für mehrfach verglaste Fenster und Türen sind die Expertise von Helima aus Wuppertal. Weltweit setzen Hersteller von Isolierglas auf die Produkte aus dem Bergischen Land, wenn es um die Stabilität des Fensterverbundes und die zuverlässige Reduktion des Wärmeverlusts geht. Piepenbrock übernimmt für das Unternehmen die Instandhaltung der Produktionstechnik.

Michael Jenke und Josef Finger steigen über eine schmale Wendeltreppe vom Werkzeugbau hinauf in eine weiträumige Produktionshalle. Oben angekommen stehen sie vor einer großen Bandbeschichtungsanlage. 70 Prozent der internationalen Produktion der Helima GmbH mit Hauptsitz in Wuppertal laufen über diesen Maschinenpark. Dieser ist ein zentraler Bestandteil des Herstellungsprozesses von Abstandhaltern für mehrfach verglaste Fenster. Hier werden die flachen Aluminium- und Edelstahlbänder beschichtet, die später zu Profilen weiterverarbeitet werden, die Fenstern und Türen ihre Stabilität verleihen. Aus den großen silberglänzenden – Coil genannten – Edelstahlrollen, die vor den Maschinen stehen, entstehen während des Produktionsprozesses tausende Meter der schmalen, farbig beschichteten Profilbänder. Die Bandbeschichtungsanlage bringt zu diesem Zweck Lacke auf das Metall auf, damit die fertigen Abstandhalter an zwei bis drei Kanten mit einer genau auf den Kundenwunsch abgestimmten Farbe versehen werden.

Dazu muss das Material mittels eines Coaters aufgebracht, in einer eingebauten Heizstrecke eingebrannt und anschließend über eine integrierte Kühlstrecke wieder heruntergekühlt werden. Michael Jenke ist Produktionsleiter bei Helima in Wuppertal und kennt die Bedeutung der Anlage nur zu genau: „Sie liefert das ‚Futter‘ für die Mehrzahl der weiteren Fertigungsprozesse und bildet die Grundlage für die nachfolgenden Arbeitsschritte – wir sprechen von einer Engpassmaschine.“ Als Piepenbrock im Oktober 2016 die Verantwortung für die produktionsnahe Instandhaltung bei Helima übernahm, investierte das Team von Josef Finger viel Zeit in die Einführung systematisierter Wartungs- und Instandhaltungspläne für die Engpassanlagen. Das hatte den gewünschten Erfolg: „Die meisten Maschinen laufen heute sehr zuverlässig. Das Vorgehen hat sich ausgezahlt“, so Produktionsleiter Jenke.

Mit neuer Struktur zu alter Stärke

Eine reibungslos funktionierende Produktion ist für Helima von großer Bedeutung, denn das Unternehmen befindet sich seit 2015 im Restrukturierungsprozess. Ein Jahr zuvor hatte die Solvesta AG das Vorgängerunternehmen Helmut Lingemann GmbH + Co. KG erworben, um den insolventen Hersteller von Abstandhaltern zukunftsfähig aufzustellen. „Mit unserem Restrukturierungs-Know-how arbeiten wir seitdem mit Hochdruck daran, das Unternehmen für den internationalen Wettbewerb fit zu machen“, sagt Geschäftsführer Sven K. Starke. Dabei konzentriert sich Helima auf seine Kernkompetenz: die Herstellung unterschiedlicher Arten von Abstandhaltern für die Isolierglasindustrie.

Mit Abstandhaltern aus Aluminium hatte das Unternehmen seit 1949 maßgeblich den Markt für die Isolierverglasung beeinflusst. Zu dieser alten Stärke will der Helima-Geschäftsführer die Wuppertaler zurückführen. „Auch heute noch sind Profile aus Aluminium unsere absatzstärkste Produktlinie. Dabei wird das Metall in verschiedenen Wandstärken verarbeitet, mit Lacken beschichtet und mittels metallverarbeitender Prozesstechnologie zum Abstandhalter verarbeitet“, so Starke.

Helima zeigt „Warme Kante“

„Die Hauptaufgabe unserer Produkte besteht darin, dem Fensterverbund in seiner geometrischen Form Halt zu geben und den Energietransfer von innen nach außen sowie umgekehrt bestmöglich zu reduzieren“, skizziert Starke die Anforderungen. Denn seit den 1980er Jahren nahm am Markt die Nachfrage nach Produkten zu, die eine höhere Energieeffizienz aufweisen. Der Wärmedurchgangskoeffizient wurde als Kennzahl entwickelt, um den Energieverlust über Gebäudebauteile zu berechnen. „Da Aluminium Wärme gut leitet, kühlt der Scheibenrand bei niedriger Außentemperatur stark ab. Deshalb wurde die sogenannte ‚Warme Kante‘ entwickelt. Der Begriff kommt daher, dass durch den Einsatz anderer Materialien Wärmebrücken verringert und die Temperatur der raumseitigen Glaskante erhöht werden. Unsere Antwort war die Serie Helima Nirotec, die auf edelstahlbasierte Produkte setzt, deren Wärmeleitfähigkeit gering ist“, erklärt Starke. Den anschließenden Trend zu Verbundmaterialien und kunststoffbasierten Abstandhaltern im Warme-Kante-Segment hatte das Unternehmen unter der alten Führung verpasst.

„Diese für uns in Zukunft wichtige Produktlinie haben wir im Zuge der Restrukturierung neu entwickelt“, sagt Geschäftsführer Starke. Mit seinem gesamten Produktprogramm setzt Helima heute jährlich zwischen 20 und 30 Millionen Euro um. Beliefert werden Isolierglashersteller in aller Welt. „Unser Geschäft verteilt sich zu je einem Drittel auf die Regionen Europa, Nordamerika und Asien“, gibt Starke einen Einblick in die Vertriebsstruktur. Mehr als 200 Millionen Abstandhalterprofile verlassen das Werk in Wuppertal jedes Jahr. Pro Tag werden von 120 Mitarbeitern zwischen 300 000 und 400 000 laufende Meter der Bänder produziert und an die Auftraggeber versandt. Dabei kommen neben der Bandbeschichtungsanlage unter anderem eine Coil-Spaltanlage, Rollumformanlagen sowie Hochfrequenz- und Laserschweißgeräte zum Einsatz.

Aus Reaktion wird Aktion

Helima verleiht Verglasung Profil

Setzen im Instandhaltungsprozess auf enge Kommunikation: Dirk Graedtke, Projektleiter Piepenbrock, Sven K. Starke, Geschäftsführer Helima, und Piepenbrocks Niederlassungsleiter Josef Finger (v. l.).

Für die Instandhaltung dieses breiten Spektrums an Betriebstechnik und die Gebäudeinfrastruktur suchte Helima 2016 einen erfahrenen Partner – und entschied sich für Piepenbrock. Sven K. Starke blickt zurück: „Die Produktionsanlagen in einem guten Zustand zu haben, sie zu pflegen, instand zu halten und weiterzuentwickeln war uns im Rahmen der Restrukturierung ein zentrales Anliegen. Deshalb haben wir uns intensiv mit dem Instandhaltungsmarkt auseinandergesetzt und einen Partner mit hoher methodischer Kompetenz gesucht. Dabei sind wir an Piepenbrock nicht vorbeigekommen. Aus unserer Sicht ist das Unternehmen das beste auf diesem Gebiet – und wir wollen nur mit den Besten zusammenarbeiten.“ Die Startphase des Projekts hielt einige Herausforderungen für die Instandhaltungsspezialisten von Josef Finger bereit. „Vom vorherigen Instandhaltungsunternehmen konnte nur ein Mitarbeiter übernommen werden. Wir haben deshalb einen ‚kalten Start‘ mit einer Mannschaft hingelegt, die keine Erfahrung mit den Gegebenheiten vor Ort hatte. Unsere Lernkurve verlief in den ersten Monaten steil“, lässt der Leiter des Piepenbrock Instandhaltungszentrums West die Implementierungsphase Revue passieren. Mit fünf Mitarbeitern, die sich auf die Gewerke Elektrik und Mechanik verteilen, ist der Dienstleister heute täglich für Helima im Einsatz.

Dazu führte Piepenbrock vor Ort die hauseigene Instandhaltungssoftware PIHDAS ein. In das System werden sukzessive alle Anlagen eingepflegt und Wartungspläne hinterlegt. Die Helima-Mitarbeiter sind in der Lage, Tickets einzustellen, die von den Piepenbrockern anschließend systematisch abgearbeitet werden. „Wir möchten das Personal in der Produktion mitnehmen und gemeinsam mit den Mitarbeitern einen nachhaltigen Instandhaltungsprozess etablieren“, erklärt Finger. Die in PIHDAS hinterlegten Informationen erlauben es, gezielt Schwachstellen ausfindig zu machen und diese zu beheben. „Im Moment sind wir noch häufig damit beschäftigt, Störungen zu bearbeiten, aber wir kommen sukzessive von der Reaktion in die Aktion – das heißt in die vorbeugende, proaktive Instandhaltung. Wir lernen die Anlagen und die Gebäudeinfrastruktur täglich besser kennen. Es gibt noch eine Menge zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg“, so Finger. Das bestätigt auch Helima-Geschäftsführer Starke: „Die Richtung stimmt. Piepenbrock ist mit einer Anfangsgeschwindigkeit hier eingestiegen, die den Grundstein für eine langfristige Partnerschaft gelegt hat.“

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